Aktiv gegen den Schmerz
Die 6. Konstanzer Schmerztage am 14. + 15. Juni 2013
Die Schmerztage waren gut besucht. Es ist wichtig, Schmerzen ernst zu nehmen und frühzeitig zu behandeln. Das erfuhren die Besucher, die meisten selbst von chronischem Schmerz betroffen sind, am Freitag 14. und Samstag 15. Juni bei den 6. Konstanzer Schmerztagen. Die Nachfrage zu den schmerztherapeutischen Themen war sehr groß, die Vorträge waren alle sehr gut besucht und die anschließende Diskussion wurde sehr lebhaft geführt.
„Dass sich Ärzte so engagiert für den guten Zweck einbringen ist nicht selbstverständlich und sehr lobenswert. Für die interessanten und auch für Laien gut verständlichen Beiträge und die anschließenden Diskussionen sind wir sehr dankbar“ so die
1. Vorsitzende der Selbsthilfe Vereinigung chronischer Schmerz e.V. Frau Annette de Groot.
Wir haben uns sehr bemüht für diese 2 Informationstage einen Großteil der vielen Grunderkrankungen, die zum chronischen Schmerz führen können, in das Programm aufzunehmen. Die Zeit reicht dennoch nicht, alle „Auslöser“ zu benennen, alle Fragen zu beantworten. Was uns aber auf alle Fälle gelungen ist, ist ein Referententeam 1. Klasse vorzustellen, bei dem ich mich im Namen aller Schmerzgeplagten ganz herzlich bedanken möchte. Ebenso bei den Mitgliedern des Vereins, die durch ihren Einsatz zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben.
Sie gab einen kurzen Überblick über Veranstaltungen und Aktivitäten.
Sozialdezernent Herr Axel Goßner vertrat den Schirmherrn Landrat Hämmerle, begrüßte die Referenten und Gäste. „Schmerztherapie wird immer wichtiger, gerade auch vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung, der steigenden Erkrankungszahlen und der zunehmenden Rolle von chronischen Schmerzen auch im Erwerbsleben.“ Er bedankte sich, dass es im Landkreis Konstanz mit der Selbsthilfe Vereinigung chronischer Schmerz einen engagierten, kompetenten Ansprechpartner für Betroffene gibt und bei den teilnehmenden Referenten für ihre Teilnahme.
Frau Ingeborg Rath, Leiterin der Spitalstiftung Konstanz, kam als Vertreterin der Stadt Konstanz. Sie war nach einem Informationsgespräch beeindruckt von den Aktivitäten der Gruppe und wünschte allen, dass sowohl die Gemeinschaft als auch die Konstanzer Schmerztage eine feste Anlaufstelle für Betroffene bleibt.
Dem schloss sich Herr Uwe Daltoe von der AOK Hochrhein-Bodensee gerne an. Er verwies auf die gute Zusammenarbeit seit Gründung der Gruppe hin. Die, wie er sagte, auch mal einen konstruktiv kritischen Austausch beinhalte. „Die AOK Hochrhein Bodensee steht fest an der Seite der Selbsthilfe Vereinigung chronischer Schmerz. Wir tun das, weil nach unserer Auffassung Selbsthilfegruppen mit gesundheitsfördernder Ausrichtung ein ganz wesentlicher Bestandteil im Geamtkontext der gesundheitlichen Versorgung sind.
Für eine lockere und kompetente Moderation sorgte:
Frau Dr. Tatjana Wolf,
Fachanwältin für Medizinrecht und 1. Beisitzerin des Vereins.
Frau Dr. Schwickert aus dem Klinikum Konstanz, erläuterte die Möglichkeiten
der Palliativmedizin und stellte die Strukturen der neuen Palliativstation
am Klinikum Konstanz einem sehrinteressierten Publikum vor.
Herr Dr. Felix Zwicker zeigte anhand interessanter Bilder die Behandlung mit Röntgenstrahlen
sowohl in der Tumorbehandlung als auch bei Gelenkerkrankungen.
Das war den meisten Zuhörern nicht bekannt und wurde daher sehr interessiert aufgenommen.
Frau Dr. Pohlmeier erläuterte die Chronifizierung von Schmerzen von der Zelle bis zum Gehirn
und erklärte welche Hirnstrukturen bei chronischem Schmerz aktiv sind und welche Möglichkeiten es gibt,
Schmerzen, neben Medikamenten noch günstig zu beeinflussen.
Mit einem lustigen Sketch „Heilen durch Teilen“ gaben die Mitglieder Gerlinde Schmidt (KN) und Monika Wilhelm(Stockach) den Start zu den Vorträgen nach der Mittagspause wieder frei. Die Aufregung war den beiden kaum noch anzumerken und sie ernteten für ihren Beitrag einen herzlichen Applaus.
Herr Dr. A. Ott, vom Kantosspital St.Gallen erläuterte fachübergreifende schmerztherapeutische
Verfahren und stellte die Grundzüge der Behandlung in der Schweizer Klinik vor.
Die Autorin Frau Renate Hartwig konnte in einem sehr spannenden und emotionalen Vortrag die Grundzüge der gesetzlichen Krankenversicherung erklären und gab einen Einblick in das verzweigte System von Kassen, kassenärztlicher Vereinigung, Hausarztverträgen und privatärztliche Leistungen.
Ende erster Veranstaltungstag.
Frau Dr. Sonja Hinder erläuterte anhand von Bildern und Skelettmodellen sehr anschaulich eine relativ
neue Operationstechnik bei Problemen mit dem Kreuz-Darmbeingelenk.
Möglichkeiten der Behandlung der großen Schmerzproblematik bei Rheumapatienten stellte
Herr Dr. Joachim Kiefer vor. Seit Juli ist er in eigener Praxis in Kressbronn tätig.
Wichtig auch hier die Zusammenarbeit verschiedener Fachbereiche wie
Physiotherapie, Ergotherapie usw. und Eigeninitiative des Betroffenen.
Was die Unfallchirurgie heute für unglaubliche Möglichkeiten hat, Knochenverletzungen zu
„reparieren“ und somit den Betroffenen viel Schmerzen nehmen bzw. vermeiden kann,
brachte Dr. Volker Kammermeier, der kurzfristig für die erkrankte Frau Dr. Mergner, eingesprungen ist,
sehr eindrucksvoll auf den Punkt. Eigentlich ist nichts unmöglich!
Das sie nicht nur von Aktivität reden, sondern auch etwas dafür tun zeigten dann einige Mitglieder,
unter der Leitung der Physiotherapeutin Frau Loes Malow, neu zusammen-gefundenen Tanzgruppe.
Unterstützt wurden sie dabei von Lara, Karolina und Leonie.
„Kinder nehmen uns die Befangenheit und bringen Spaß mit.“
Musik auszusuchen und dazu Schritte zu finden die dann auch noch im Takt zu halten
– es war eine neue, schöne Erfahrung und es hat viel Gelächter gegeben.
Schade, dass nicht alle teilnehmen konnten, der Platz im kleinen
Sitzungssaal war zu knapp.
Dass es allen Spaß gemacht hat, zeigen diese Bilder wohl deutlich
und alle wollen weiter machen.
Faszination Hypnose. Dieser Vortrag von der Zahnmedizinerin Frau Dr. Sabine Strahl wurde mit ganz besonderem Interesse verfolgt. So wurde er hinterher auch als sehr gut erklärt, gut verständlich und ehrlich gelobt. Ehrlich darum, da die Referentin auch die Grenzen bei der zahnmedizinischen Behandlung aufgezeigt hat. Gern machten die Anwesenden bei einer kurzen Tiefenentspannung mit. Und das war auch ein guter Abschluß zweier interessanter und informationsreichen Schmerztage.
Ende der 6. Konstanzer Schmerztage vom 14. und 15. Juni 2013.
Vielen Dank für Ihr Interesse. All denen, denen es nicht möglich war zu kommen, sprechen Sie uns an, oder kommen Sie einfach zu uns zu den Treffen oder auch zu den speziell angebotenen Sprechzeiten zum erst Kontakt.